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Sturmflut auf Platz 6 in Paderborn

Mit dem klangvollen Namen "Restart-DM" und der Aussicht auf DM-Niveau-Spiele lockte das erste richtige Turnier seit Ewigkeiten nach Paderborn. Es war ein vertrautes und ungewohntes Gefühl zugleich, Freitagabends am Hauptbahnhof zu stehen, um zum Turnier zu fahren. Die Teamunterbringung, ein Gästehaus und nicht wie sonst üblich ein Zelt neben dem Spielfeld sorgte für einen etwas sanfteren Übergang zurück ins Frisbee-Leben. Der Turniersamstag begann dank gemeinsam zusammengestelltem Frühstück und frischen Brötchen vom Bäcker unter guten Vorzeichen.

Gut gelaunt vom Anblick des vom Morgentau saftigen Rasens und angefixt vom neuen, erweiterten Wellen-Cheer ging es ins Warmup, das sich selten so belebend angefühlt hat. In dieser Stimmung begann dann auch unser erstes Spiel gegen die amtierenden MeisterInnen Colorado aus Karlsruhe. Wir starteten solide und konnten mit unserer FSU-Zone die Karls und Karlinen aus der Ruhe bringen. Zwischenzeitlich holten wir sogar zwei Breaks in Folge, die wir allerdings in unserer Offence wieder aufgaben. Nach so langer Zeit mussten wir uns zunächst wirklich erst einmal wieder aufeinander einstellen. Endstand 15:12 für Karlsruhe.

Copyright: Oliver Hülshorsts, Instagram: @ollihphoto

Im zweiten Spiel gegen Marburg, nun nur noch auf Kunstrasen, zeigten wir uns in ähnlicher Verfassung. Wir konnten Marburg einige Breaks wegnehmen, die holten sich, wenn unsere Offence ins Stocken geriet leider wieder mehr zurück und gewannen 15:13.  

Das letzte Spiel des Tages gegen Disconnection aus Freiburg ging ein wenig an uns vorbei. Wir konnten zwar drei Breaks am Stück zur Halbzeit holen, danach klickte unsere Offence aber nur noch erfolglos. 15:8 war der Endstand, der sich für uns glücklicherweise nicht ganz so deutlich anfühlte.

Copyright: Oliver Hülshorsts, Instagram: @ollihphoto

Zurück in unserer Herberge machte bei Duschparty, Pizza und Paderborner Bier das ambivalente vertraut/ungewohnte Gefühl einer DM nach 15 Monaten pandemiebedingter Frisbee-Pause nun endlich Platz für die altbekannte Euphorie eines Turniers mit Sturmflut. 

Am Sonntagmorgen stand Mainz auf dem Programm und eine andere Zandertruppe auf dem Platz als am Vortag. Die VizemeisterInnen boten uns ein gutes Matchup, wir merkten, dass unsere FSU gegen die erfahrenen MainzelrennerInnen enormen Druck erzeugen konnte. Wir stellten fest, dieses Spiel können und wollen wir gewinnen, tradeten bis zum Universe und da ging das Spiel dann drei zwei eins… Mainz, 13:12 für uns aus. Unser erster Sieg des Wochenendes, und der fühlte sich hochverdient und genau richtig an.

Copyright: Oliver Hülshorsts, Instagram: @ollihphoto

Unser letztes Spiel des Wochenendes gegen unsere GastgeberInnen aus Paderborn war der Kampf um die Hoheit im Norden. Mit dem Selbstvertrauen aus dem Spiel zuvor wollten wir von Anfang an gewinnen und spielten auch so. Auch hier zeigte unsere FSU enorme Wirkung, holten einige Breaks, genossen die letzten Punkte dieses Turniers in vollen Zügen und gewannen mit 15:11.

Nach einer Saison, die nur 5 Spiele dauerte, herrschte im unserer Zandertruppe gemischte Gefühle. Freude über das schöne Wochenende über den Urlaub fürs Herz. Vorfreude, in der nächsten "richtigen" Saison die vielen neuen Gesichter im Team auf und neben dem Spielfeld noch besser kennenzulernen. Zuversicht wegen des Eindrucks, dass mit einer längeren Saison, Vorbereitungsturnieren und gemeinsamem Training ab Frühjahr deutlich mehr als "nur" der sechste Platz drin sind. Wehmut, weil wir nun einen ganzen langen Winter warten zu müssen, bis dann hoffentlich die Saison 2022 losgeht. Furcht vor dem heftigen Turnier-Kater, der uns am Montagmorgen erwartete. Mit diesem Bündel an Gefühlen stiegen wir in Paderborn in den Zug, kuschelten uns die Abteile der ersten Klasse und fuhren zurück nach Hamburg.

Copyright: Oliver Hülshorsts, Instagram: @ollihphoto

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