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Indoor-DM 2011 – Heldenalltag in Liga 3

Neulich Nacht fiel mir wieder ein, dass ich ja noch den Turnierbericht zur diesjährigen Indoor-DM verfassen wollte. Dass ich mich dabei in eine goldene Toga gewandet auf einer niederländischen Tanzfläche befand und gerade Barbra Streisand lief, spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Aber von Anfang an - drei Wochen zuvor...



Nach viel zu kurzer Nacht machen wir uns im Morgengrauen nach Berlin auf. Richtige Begeisterung will sich ob der verpatzten Reli und der allgemeinen Müdigkeit nicht einstellen. Es gibt viel Trashtalk und Geblubber aber folgenden zwei Details aus den Gesprächen sollen wegen ihrer späteren Bedeutsamkeit erwähnt werden: Erstens kann Torsten „Barbra Streisand“ von Duck Sauce nicht mehr hören. Zweitens wird Einigkeit erzielt, dass, wenn wir heute alle Spiele gewinnen und uns vorzeitig für die B-Reli qualifizieren, am Abend der Baum brennt – und Sven schmeißt ne Runde.


Wir erreichen unser Ziel in der Münchener Straße, ne im Münchener Weg, oder doch in der Münchener Allee - ach egal wir sind jedenfalls sogar so pünktlich, dass noch ein Shuttle-Service für Benne und Hannes drin ist, die ihr Leben schon nachm Frühstück nicht mehr im Griff haben. Aber wie heißt es so schön: There is no I in Team Fischbees

Die sportlichen Details spul ich mal vor. Wir nehmen uns ja gerne vor, den Start nicht zu verpennen und unseren Gegnern am besten gar nicht erst die Illusion zu vermitteln, hier gäbe es für sie was zu holen. Heute ziehen wirs ausnahmsweise mal durch - „Goldfingers“, „Saxy Divers“ und „Frühsport 0,5“ bekommen ein Häkchen auf der To-Do-Liste. Ste beendet im letzten Spiel des Tages das Derby gegen „Deine Mudder“ mit einem Callahan. Fett.

Das Erreichen unseres Tagesziels könnte dem Leser jetzt suggerieren, dass der gesamte Tag ausschließlich mit heiligem Ernst bestritten wurde – völliger Blödsinn. Allein das Aufwärmen im Treppenhaus (Und jetzt nur jede zweite Stufe!) und das gemeinsame Stretching in der Umkleide werden mit so viel guter Laune zelebriert, dass DJ Vorwurf aka Torsten folgendes Ständchen phasenweise im Fünf-Minuten-Takt bekommt:

http://gobarbra.com/hit/new-4f453bbab4624ace45d3fbbcc68c16eb

Außerdem möchte ich an dieser Stelle noch die Gelegenheit nutzen, Elske für ihren extrem leckeren Kuchen zu loben. Danke, dass es den nicht nur für Matze gibt :)

Auf geht’s  zum Dinner beim Italiener und zur anschließenden Players-Party. Christofs freundliches Angebot zur Team-Sauna müssen wir daher leider ausschlagen. Die Party findet in einer Kneipe, die früher mal ein Waggon war, statt. Das Ding heißt ungelogen „Train“ – das Schicksal legts halt manchmal drauf an...

Der Name wird Programm: Heute streikt die Bahn mal nicht und es ist Hauptverkehrszeit - kein Kurzzug, kein Longdrink! Aber leider auch kein Monatsticket! Die Koryphäen am Rechenschieber werden sich einig – die Spielergebnisse morgen sind nur noch Deko. Die Party schaffts leider nicht über ein „ok“ hinaus und beginnt daher zeitig, sich aufzulösen. Um dieser inakzeptablen Entwicklung Einhalt zu gebieten, rekrutiert sich ein kleines Commando um im Stadtteil Schöneberg eine Schwulendisco zum Feiern zu finden. Klingt soweit ganz einfach. Zwei Puffs und einen Dark-Room später, wissen wir zumindest, wohin man keine Frauen mitbringen darf. Die Gruppe beginnt zu bröseln. Wir drei Übrigen geben dem Zufall noch ne Chance und finden eine paar hundert Meter von der Schlafhalle tatsächlich eine Gaybar, in der, dem Publikum nach zu urteilen, wohl vorher ein Travestieshow veranstaltet wurde. Whatever. Um den Kellner, der von Benne ausversehen in der ganzen Kneipe gut hörbar als „Schwuppe“ bezeichnet wird, gnädig zu stimmen, laden wir diesen zum Kurzzug ein. Er trinkt aber nur Weißweinschorle und mit den Gläsern funktioniert bestimmt auch kein train. Also gibts zur Sicherheit Jägerbombs, die letzte geht an den Nachbartisch. So findet man alsbald neue Bekannte. Die Gläser sind so dermaßen beschissen designed dass wir alle es schaffen, mit der Fontäne uns selbst und den Tisch maximal vollzusauen. Das muss dann wohl der Weißweinschorlenkellner wegwischen. Egal. Wir eröffnen zur Schlagermusik die Tanzfläche. Benne gewinnt den Wingman-Award 2011 durch Auflösen einer klassischen „5. Rad am Wagen Situation“ indem er sich reflexartig eine reifere Dame als Tanzpartnerin krallt. Die ersten Vögel zwitschern als wir gehen.

Als ich am morgen die richtige U-Bahnhalte errate und tatsächlich trotz Zeitumstellung pünktlich zum Aufwärmen da bin, ist der Tag für mich eigentlich schon gebongt. Die Aufwärmhighlights des Vortages werden nun durch wüsteste Spekulationen über den Vorabend ergänzt, die wohl dem gesamten Team den Tag versüßen. Ich möchte hier stellvertretend Bockes erwähnen, der bei diesem Thema intuitiv eine Führungsrolle übernimmt.

Nochmal zurück zum Sport. „Köln 3“ schlägt uns in der Gruppe und später im Finale knapp, aber nicht unverdient. Wir kriegen von ihnen keine Geschenke, aber wir verteilen auch keine – zwei gute Spiele. Nur Axt, kein Florett. Zwischendurch bestätigen wir gegen „Yeahaw“ nochmal die Begegnung der Reli, aber ohne Rückstand und Standpauke. Erfreuliche Erkenntniss: Wir sind in der Lage, uns kollektiv am Riemen zu reißen. Hausaufgabe: Reproduzierbarkeit herstellen.

Auf der Heimfahrt gehts noch beim besten Dönermann Berlins vorbei, bevor wir uns unter blauem Himmel endgültig auf den Weg machen. Mir strahlt die Sonne ins Gesicht und Ste muss mich beim Fahren ablösen, da sich langsam die Müdigkeit breit macht. Danke Leute - Gutes Wochenende.

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