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Geisterjagd in Emden – Weltgeisterschaft 2009

Am Samstag machten sich drei Frisbeeaner aus Lübeck, getarnt als Geisterjäger und ausgestattet mit dem „Ecto 1“, auf den Weg nach Emden, um dort die aktuelle Situation des Geisterbefalls einzuschätzen. Nach kurzer Begutachtung der Geisterhalle war klar, dass Verstärkung angefordert werden müsse. Per rotem Telefon wurde die Verstärkung kontaktiert und diese, bestehend aus Fischbees und Unifischen, machte sich per Geisterbahn auf den Weg nach Emden. 

 

So, nun aber genug des Vorgeplänkels. Pünktlich um 14:41 Uhr kamen wir in Emden am Hauptbahnhof an, wo bereits Rüdiger auf uns wartete, um uns zur Sporthalle zu bringen. Allerdings mussten wir noch auf einen weiteren Chauffeur warten, weil ja bekanntlich nur maximal fünf Personen in einem Auto Platz finden. Zumindest, wenn man sich ans Gesetz hält. Nachdem dann auch das zweite Vehikel am Bahnhof eingetroffen war, ging es unverzüglich zur Sporthalle. Dort angekommen hieß es nur: Umziehen, Warmmachen, Einwerfen! Schließlich stand um 15:40 Uhr das erste Spiel an.

Nach der optimalen Vorbereitung von geschätzten 15 Minuten standen wir nun heiß wie Frittenfett auf’m Parkett und erwarteten unsere Gegner Hartz on Fire. Und heiß ging es auch gleich los. Bereits nach wenigen Spielzügen hatten wir eine klare Führung herausgespielt, welche wir auch nicht mehr hergaben und so endete das Spiel mit 13:2 für uns. Zur Verteidigung der Harzer muss man aber sagen, dass sie mit einem kompletten Anfängerteam aufgelaufen sind und ihnen daher in einigen Situationen die Ruhe fehlte, die erfahrene Spieler mitgebracht hätten. Wie es bei uns durch Björn, Schmeisi, Christof, etc der Fall war.

Euphorisiert vom ersten Sieg fieberten wir der Partie gegen die DiscOs entgegen. Leider wurde diese Euphorie im Verlauf des Spiels ein wenig abgebremst, da nicht immer so ganz klar war, wer am Ende das Feld als Sieger verlässt. So drehte der Spielstand ein ums andere Mal und nach Ablauf der 23 Minuten stand es 7:7. Noch drei Pässe. Scheibenbesitz Osnabrück. Zweiter Wurf in die Endzone....verfangen. Alle also in die Gegnerische Endzone und Christof nimmt die Scheibe auf. Er ballert einen wunderschönen Hammer durch die ganze Halle und Björn direkt in die Arme. 8:7!

Zwei Spiele, zwei Siege und sofort ging der Fuß wieder runter von der Euphoriebremse. Mit dem Gefühl „Die putzen wir jetzt auch von der Platte“ gingen wir ins Spiel gegen Bonnsai. Aber genau wie gegen die DiscOs, war auch dieses Spiel heiß umkämpft. Am Ende hieß es dann 6:6 und Scheibenbesitz für uns. Wieder noch drei zu spielende Pässe, wieder ein erfolgreicher Catch in der Endzone und wieder ein Sieg für uns. So langsam kam der Overtime-Spirit richtig ins Rollen.

Drei Spiele, drei Siege. So langsam schielten wir ein wenig auf die Tabelle und träumten schon insgeheim vom Finale. Aber dafür musste erst mal noch mindestens ein Spiel gewonnen werden. Also auf zum nächsten Spiel, welches direkt nach dem Spiel gegen Bonnsai ausgetragen wurde. Hier noch mal vielen Dank an die Organisatoren und die restlichen Teams, die sich auf diesen Deal eingelassen haben, denn sonst hätten wir im Spiel gegen die Geisterfriesen auf Schmeisi, Christof und Salomon verzichten müssen, die den letzten Zug Richtung Hamburg erreichen mussten, was ohne die Vorziehung des Spiels nicht geklappt hätte. Wie schon die beiden vorgehenden Spiele, war auch das Spiel gegen die Geisterfriesen hart umkämpft. Der eifrige Leser ahnt es vielleicht, auch dieses Spiel stand am Ende Unentschieden – 7:7. Wieder waren noch drei Pässe zu spielen und wieder durften wir nach einem erfolgreich gefangenen Pass in der Endzone einen Sieg feiern. Neuer Spielstand: Fischbees 8! Friesengeister 7!

Vier Spiele, vier Siege. Finale, wir kommen! So schwang zumindest ein wenig der Grundtenor im Team durch. Für unsere drei Hamburgrückkehrer hieß es nun allerdings schleunigst duschen und die Pferde aufsatteln. In diesem Fall stellte Rüdiger das motorisierte Pferd und lieferte die Jungs pünktlich am Bahnhof ab.

Derweil machten sich die übrigen Fischbees ausgehfein, fachsimpelten über die vier Poolspiele (über deren Verlauf am Ende eh niemand mehr redet, denn gewonnen ist gewonnen und das „Wie“ ist latte) und planten die weitere Vorgehensweise. Dies schien auch einem Mitglied des Organisationsteam aufgefallen zu sein, der wohl ein paar Fragezeichen in unseren Gesichtern gesehen hatte und fragte: „Habt ihr schon eine Karte wegen der Party bekommen? Nein!? Gut, die Party ist bei G und wir sind ungefähr hier...“

Leider lag das „Hier“ ungefähr 20 cm unterhalb der mitgebrachten Karte. Da mussten wir erst mal unseren inneren Kompass einnorden und entschlossen uns, nachdem wir einen Ortskundigen befragt hatten, die Innenstadt per Bus zu entern. Irgendwie hat es Lars dabei geschafft, dem Busfahrer ein 10er-Ticket aus den Rippen zu leiern, obwohl wir zusammen mit Hartz on Fire mehr als 10 Personen waren. Aber egal. In der Innenstadt angekommen suchten wir uns erst mal ein Lokal, welches auf der Karte mit „A“ tituliert war. Nach kurzem Herumgeirre gelangten wir ans Ziel und schufen eine ordentliche Grundlage für die anstehende Party.

Nach dem vorzüglichen Essen war es an der Zeit zur Party zu gehen! Aber was war das? Neben dem Ristorante entdeckten wir ein verheißungsvolles Schild, welches einen 2-Phasen-Reiniger bewarb. Es stellte sich die allgemeine Frage: Was ist denn das? Also rein ins Lokal und den 2-Phasen-Reiniger austesten. Aber irgendwann haben alle Testphasen mal ein Ende und schließlich wollten wir die Friesengeister auch nicht all zu lange auf uns warten lassen. Irgendwie kamen wir aber wieder nicht mit der Karte so richtig zurecht und mussten uns erneut an Ortskundige wenden. Zuvor wurde aber noch eine Polonaise um eine Boje abgehalten, welche zudem noch von Björn erklommen wurde. Weiter ging es dann zum Einstein, welches als Partylokalität von den Friesengeistern auserkoren wurde und welches die Grundbedürfnisse sehr gut befriedigte.

Party? Da war doch noch was! Richtig! Partyrace! Da wir nicht genau wussten, wie die Regeln für das Partyrace waren, sind einfach die verbliebenen Fische bis zum Ende der Party (4 Uhr, die Besitzer des Einsteins hatten keinen Bock mehr) geblieben. Sehr zum Leidwesen von Frank, dem Shuttle-Fahrer, den wir nen halben Tinitus verpasst haben, als alle im Shuttle befindlichen Spieler mit ihm über den Gewinn des Partyraces diskutiert haben. Da kein Gewinner ermittelt werden konnte, ging der Titel des Partyrace-Gewinners am Sonntag schlussendlich an vier Duisburger, drei Bremer und den „Hamburger DJ mit seinem Kompagnon“.

Am Sonntag um 9:50 Uhr hieß es dann: Auf zum letzten Poolspiel! Was nach so einer kurzen Nacht doch relativ früh war. Aber wir haben es uns ja selbst ausgesucht. Unterstützt wurden wir für die restlichen drei Spiele von Maike, die erst am Sonntag angereist war.

Die Gegner des letzten Poolspiels waren die Endzonis, die uns gut Paroli geboten und am Ende verdient mit 9:8 gewonnen haben. Somit belegten die Endzonis den 1. und wir den 2. Platz des Nachmittags Pools.

Nachdem alle Gruppenspiele absolviert waren, stand das Beerrace auf der Agenda. Dieses wurde allerdings nur von Meike und einer eingekauften Duisburgerin bestritten, da es sich um ein reines Damen-Beerrace handelte. Dabei belegte unsere Hamburg-Duisburg-Kombo einen hervorragenden 4. Platz.

Im Überkreuzspiel trafen wir dann auf die Sunblocker, die den 1. Platz im Vormittags Pool belegt hatten. Zu Beginn war das Match hart umkämpft und stand lange auf des Messers Schneide. Doch dann setzten sich die Sunblocker aber ab und gewannen am Ende mit 9:6. Wobei man zu unserer Verteidigung sagen muss, dass die Sunblocker nur einen richtigen Anfänger auf dem Feld hatten und ansonsten mit alten Haudegen angereist waren, die schon ein paar Jährchen Erfahrung auf dem Buckel haben. Zudem haben wir festgestellt, dass „Bier und Joghurt sich nicht vertragen“ (Zitat Björn).

Also gut, Spiel abhaken und dafür den dritten Platz abgreifen. Vorher erklärte uns (den Anfängern) Björn aber noch den berühmten Callahan Punkt und wie er ihn zelebrieren würde. Auch wenn das ein wenig gegen den Spirit „verstoßen“ würde. Und was soll man sagen? Es war fast wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Mit einem beherzten Hechtsprung ergatterte Björn im Spiel um Platz 3 die Scheibe von Endzonis in deren Endzone und markierte so einen Callahan Punkt. Im Spiel stand dann mehr der Spaß im Vordergrund, auch wenn das Erreichen des dritten Platzes ein feiner Turnierabschluss gewesen wäre. Leider ist uns dies nicht gelungen und wir mussten uns den Endzonis mit 8:6 geschlagen geben.

Zu guter letzt herzlichen Dank an die Friesengeister für die Orga des Turniers und an Rüdiger, der für uns den Shuttle-Service zum Bahnhof gemacht hat!

Fazit: Sieben packende Spiele, vier Siege, 4. Platz von 12. Die Einstellung im Team stimmte auf jeden Fall und es konnten einige gelungene Aktionen sowohl in der Offense als auch in der Defense bewundert werden. Zudem gehörten wir zu den wenigen Teams, die ohne Pickups ausgekommen sind und haben es uns nicht nehmen lassen, auch mal DU bist Frisbee zu unterstützen.

Das Team: Björn, Markus, Michael (Uni), Meike (Uni), Christian (Uni), Rüdiger (Lübeck), Lars (Lübeck), Schmeissi (nur Samstag), Salomon (nur Samstag), Christof (nur Samstag), Maike (nur Sonntag)

Christian Merschbrock

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