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Damenquali Mainz

Date: Mon Feb 21, 2005 11:33 am
Subject: Bericht Damen-Quali

NERVENKRIMI IN NIEDER-OLM


Februar 2005. Die Damen Hallen-Quali steht an. Gerüchte machen die Runde. Unser Pool sei der schwerere, die Kölnerinnen gäben sich siegessicher, die Saxy Divas seien sehr stark, und bei MissConnection habe man ein Trainingswochenende eingelegt. Aber wir wollen doch nach Berlin! Heike ist schon eine Woche vorher nervös und plant Spaghettiessen. Diane träumt nachts vom Scheibenwerfen, und Kerstin visualisiert auf ihren S-Bahnfahrten Insides und Overheads. Die mentale Vorbereitung läuft also auf Hochtouren. Sonst sieht es mit dem Training leider nicht so optimal aus: Klausuren, Grippe, Bewerbungsgespräch, Weisheitszahn und Kölner Exil verhindern das gemeinsame Einspielen. Nun ja, heiß sind wir trotzdem. Und da ist ja auch noch die rösche/Zitronen/Bärchentaktik (Jaja, wir sind halt ein Damenteam!).

Im ersten Spiel gegen Köln führen wir tatsächlich mit zwei Punkten, ehe uns ein umstrittener Punkt von Berit (aus? nicht aus?) aus dem Tritt bringt, und wir doch noch 11:8 verlieren. Schade, schade. Dafür können wir die (mehr oder weniger) Anfängerteams aus Halle und Rostock danach zu null und zu zwei eintüten. Auch mal schön. Im letzten Poolspiel gegen die starken Leipzigerinnen läuft dann nicht mehr viel zusammen, und wir kassieren mit 10:5 unsere höchste Niederlage. Das Ziel, in den oberen Pool zu kommen, ist damit trotzdem geschafft. Allerdings haben wir die schlechteste Ausgangsposition, denn wir bringen als einziges Team schon zwei Niederlagen mit.

Abends geht’s zum Italiener, der in seiner winzigen Pizzeria wohl ein bisschen überfordert ist, parallel gleich drei hübsche Damenteams bewirten zu müssen.

Aber abgesehen davon, dass er einer Saxy Diva Glassplitter in ihrer Pizza serviert, kriegt er’s doch ganz gut auf die Reihe. Zurück in der Halle spielen wir bis Mitternacht Tabu gegen Leipzig. Zwar geht auch dieses Duell (knapp) an den Gegner, aber immerhin wissen wir jetzt dank Heike, dass das Substantiv zu „blond“ „blöd“ ist, und dass es nicht zweckdienlich ist, den Begriff „Hund“ mit „Das Gegenteil von Hund“ zu beschreiben - auch wenn Annett das vielleicht anders sieht. Dann schön in die Heia, wir sind ja nicht zum Spaß da.

Sonntag Morgen wachen sieben Seagulls mit verquollenen Augen auf. Es war doch gar keine Party … Hat irgendjemand gut geschlafen? Im ersten Spiel gegen Mainz II liegen wir wieder mit zwei Punkten vorn, und wieder können wir den Vorsprung nicht halten. Die Mainzelmädchen gewinnen knapp mir 8:7. Die Köpfe hängen.

Damit scheint schon fast alles verloren zu sein. Eine weitere Niederlage können wir uns auf keinen Fall leisten. Aber unser nächster Gegner Freiburg hat gegen Mainz gewonnen, und die GoHo-Girls haben uns in Schwaigern problemlos geschlagen …Die Aufgabe erscheint kaum lösbar. Aber wir wollen doch nach Berlin! Wir nehmen uns jetzt richtig zusammen, rennen und kämpfen und gewinnen gegen Freiburg tatsächlich mit 8:7!! (Bis dahin sind übrigens sämtliche Spiele im oberen Pool mit einem Punkt entschieden worden!) Der erste Schritt ist also geschafft. Nach ein bisschen Rechnerei stellt sich heraus: Im letzten Spiel gegen die GoHos wird es tatsächlich um alles gehen. Der Gewinner wird das Ticket nach Berlin so gut wie sicher haben, der Verlierer wird das DM-Wochenende anderweitig verplanen können. Lange Teambesprechung in der Kabine, angespannte Gesichter.

In der ersten Spielhälfte haben die GoHos kontinuierlich mit einem Punkt die Nase vorn. Das darf ja wohl nicht sein! Unsere Defense läuft noch mal zu Topform auf, die GoHos werden unsicherer. Und auf einmal sind wir vorne! Und noch mehr vorne, und es steht 10:8, UND DAS SPIEL IST AUS!!! Freudentänze im Foyer.
Allerdings muss jetzt noch Köln gegen Freiburg gewinnen, damit wirklich nichts mehr schief gehen kann. Den Gefallen tun sie uns. Ein glückseliges rosa Knäuel auf dem Hallenboden. BERLIN, BERLIN, WIR FAHREN NACH BERLIN!
Ich denke, wir sind uns alle einig, dass wir noch nie so gut und so begeistert miteinander gespielt haben. Viel gute Laune, jede Menge Feuer und Kampfgeist, eine fantastische Defense und ziemlich wenig eigene Fehler haben uns nach Berlin gebracht.

Falls ihr diese Woche niemanden von uns seht, dürfte das daran liegen, dass wir alle noch drei Meter über dem Boden schweben. Oder fliegen. Möwen eben.
Wir sehn uns in Berlin!
Diane, Heike, Sabine, Katja, Annett, Berit und Kerstin

Qualifiziert für die 2. Liga haben sich:
1. Köln
2. Leipzig
3. Mainz II
4. Hamburg

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