Auf Sand mach Gold

Deutsches Frisbee-Nationalteam gewinnt Gold bei Strand-WM

Das deutsche Beach Ultimate-Nationalteam (Mixed) mit den drei Hamburgern Margit Müller, Malte Blanck und Michy Schulenberg hat sensationell die Goldmedaille bei der WM in Dubai gewonnen. In einem dramatischen Finale setzte sich die deutsche Mannschaft mit 11:9 gegen Kanada durch. Hardfisch Michy Schulenberg warf den entscheidenden Pass zum finalen Punkt auf die Münchnerin Valérie Möller. Der Schlüssel zum Erfolg war eine geschlossene Mannschaftsleistung über die gesamten fünf Turniertage sowie die exzellente körperliche Verfassung des Teams. Bei teilweise schwierigen Windverhältnissen mussten sich die Deutschen lediglich in der Vorrunde den Schweden geschlagen geben und gewann den Titel am Ende mit einer stolzen Bilanz von 10:1 Siegen.

Die Goldmedaille strahlt noch heller, da „Sandsturm“ als einzige Mannschaft den Durchmarsch der USA verhinderte, die alle übrigen sechs Weltmeister-Titel erringen konnte.

Einen kurzen Beitrag mit Stimmen der drei Hamburger Weltmeister gab es im Sat.1 Regionalprogramm.

Das komplette Finale gibt es noch einmal hier auf Youtube zu sehen.

 

 

Weltmeisterschaften ohne Schiedsrichter

Die alle 4 Jahre ausgerichteten World Championships of Beach Ultimate wurden vom 8. – 13. März 2015 in Dubai ausgetragen. Mit über 1.200 Athleten aus 23 Nationen in 7 Divisionen waren spannende Spiele, vor allem aber interessante Begegnungen an der Tagesordnung. Neben dem Gewinnen ist vor allem die Fairness wichtig. Die Spieler fühlen sich dem sogenannten „Spirit of the Game“ verpflichtet. Das geht so weit, dass selbst bei den Weltmeisterschaften Regelverstöße allein zwischen den Spielern geklärt werden, einen Schiedsrichter gibt es nicht. Folgerichtig werden nicht nur Weltmeister, sondern mit dem „Spirit-Sieger“ die fairste Mannschaft gekürt. Besonders erfreulich auch hier das gute Abschneiden der Deutschen: Spirit-Sieger bei den Damen-Masters und Grandmasters.

Unvergessliche Momente im Sand von Dubai

Dabei zeichneten sich die Spiele der WCBU generell durch eine hohe Fairness aus. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass hoher sportlicher Ehrgeiz auch ohne Aggressionen funktioniert und mit höchstem Respekt für die gegnerische Mannschaft einhergehen kann. Für eine unvergleichliche Atmosphäre sorgten dabei insbesondere die „Exoten“. So waren Teams aus Kenia, Uganda zum ersten Mal und Indien nach 2011 zum zweiten mal am Start.

Gerade das letztgenannte Team wird für Kapitän Michy Schulenberg unvergesslich bleiben: „Das Spiel gegen Indien war das vielleicht beeindruckendste Spiel meiner Karriere. Zum einen, was den ‚Spirit‘ angeht – vor allem beeindruckte mich aber der große Stolz der Inder, für ihre Nation spielen zu dürfen.“

Für den Gewinn der Goldmedaille in der Mixed-Division waren nach Schulenbergs Ansicht drei Faktoren entscheidend: Die mannschaftliche Geschlossenheit, der Teamgeist und die körperliche Fitness. Malte Blanck, bei der WM erstmals im Kreis der A-Nationalmannschaft, ist der gleichen Meinung: „Ab dem zweiten Tag machte sich das harte Konditionstraining über den Winter bezahlt. Die erste Halbzeit konnten die meisten Teams noch mithalten, aber die zweite Halbzeit gehörte immer uns! Und mit der Goldmedaille um den Hals tut ein 90-minütiges Training auf gefrorenem Sand kaum noch weh.“

Margit Müller dankt vor allem der Physio-Abteilung, die sie für das Finale wieder fit gekriegt hat. „Ich wollte nicht schon wieder ein Finale verpassen.“ Denn auch 2011 hatte die deutsche Mannschaft mit ihr und Michy Schulenberg das Finale erreicht. Die knappe Niederlage gegen die USA musste sich Margit dann aber verletzungsbedingt von der Seitenauslinie aus angucken. Nachdem Margit im Halbfinale pausierte, zeigte sie im Endspiel mit einem Punkt und einem Assist eine starke Leistung. Im entscheidenden Punkt gehörten die drei Hamburger zu den fünf deutschen Spielern auf dem Feld. Der Rest ist Geschichte: Michy Schulenberg fängt die Frisbee-Scheibe im Aufbau, spielt einen langen Pass auf Valérie Möller, Malte und Margit fallen ihr um den Hals, Deutschland ist Weltmeister!

 

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